Schmerzen im Alltag

Die Auswirkungen vieler Störungen, die für das Auftreten von Schmerzen wie etwa Muskel- oder Kopfschmerzen verantwortlich sind, können zumindest teilweise durch vorbeugende Maßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen gemildert werden.

Einige mögliche Ursachen können verständlicherweise nicht beeinflusst werden – man denke etwa an eine familiäre Disposition, das Alter oder das Geschlecht – während andere durch selbständiges Handeln der Betroffenen geändert werden können.
Der wichtigste unter den beeinflussbaren Faktoren ist zweifellos die Annahme eines gesunden Lebensstils. Hierzu gehören eine gesunde Ernährungsweise, ausgewogene körperliche Betätigung, Kontrolle des KörpergewichtsEinschränkung des Alkoholkonsums und der Verzicht auf das Rauchen.

Ernährung

Eine gesunde Ernährung ist zweifellos von besonderer Wichtigkeit für das Wohlbefinden des Menschen und für eine generelle Reduzierung der Wahrscheinlichkeit des Entstehens von Krankheiten. Daher ist es wichtig, eine Ernährungsweise zu befolgen, bei der eine ausreichende Zufuhr von Obst und Gemüse, Vitaminen und Mineralstoffen gewährleistet ist.

In manchen Fällen ist die Ernährung wichtig für eine Reduzierung des Übergewichts. Dies gilt beispielsweise für Menschen, die unter Rückenschmerzen oder Knieschmerzen leiden, weil diese Gelenke praktisch das gesamte Körpergewicht tragen müssen. Aus klinischen Studien geht hervor, dass sich eine korrekte Ernährung in Verbindung mit körperlicher Übung selbst bei solchen Personen vorteilhaft auswirkt, die bereits unter einer Arthrose des Kniegelenks leiden.

Sport

Körperliche Aktivität ist einer der wichtigsten Stützpfeiler eines gesunden Lebensstils. Allerdings kann auch sportliche Betätigung zu Problemen führen, insbesondere zu Beschwerden des Bewegungsapparates. Sportler sind beispielsweise sehr anfällig für Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule. Diese ist bei praktisch jeder Art von Sport besonderen Belastungen ausgesetzt, da sie Drehbewegungen oder Torsionen ausführen sowie Druckbelastungen und eventuellen Aufprällen standhalten muss.

Es wird geschätzt, dass 5-10% aller Sportverletzungen die Lendenwirbelsäule (unterer Wirbelsäulenbereich) betreffen.
Zu den üblichen Verletzungen und Beschwerden des Bewegungsapparates von Sportlern gehören akute Ereignisse wie Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen, Brüche sowie chronische Probleme, die in der Regel auf Überbelastungen, also einen über die Belastungsgrenze hinausgehenden Gebrauch der knöchernen Strukturen, Muskeln und Sehnen zurückzuführen sind. Diese Überbelastung ist die häufigste Ursache von Sportverletzungen: Das Ergebnis ist das Auftreten eines Traumas, das einzelne oder mehrere Bestandteile des Bewegungsapparates (Muskeln, Sehnen, Bänder, Knorpel, Knochen, Bänder, Schleimbeutel) betreffen kann.
Zu den möglichen Folgen übermäßiger Beanspruchung des Bewegungsapparates können auch die sogenannten Ermüdungsbrüche gehören. Hierbei handelt es sich um eine Verletzung, die jeden Knochen betreffen kann und die das Ergebnis von Mikrofrakturen durch wiederholte Überbelastungen ist, obwohl die Einzelbelastung unterhalb der Bruchschwelle bleibt. Dies führt zu Veränderungen im Knochen, die zu einem regelrechten Bruch führen können, wenn die Belastung nicht eingeschränkt wird.
Bei jeder Sportart wird der Bewegungsapparat unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Fußballspieler sind beispielsweise eher Überlastungen ihrer unteren Extremitäten ausgesetzt und häufig sind hier die Ansätze der Kniescheiben- und Achillessehnen betroffen oder es können sich Pubalgien (Schambeinentzündungen) entwickeln. Ebenso kann es bei Tennisspielern zu Entzündungen jener Sehnen kommen, die ihren Ansatz am Ellenbogen haben, mit der Folge einer sogenannten Epicondylitis, besser bekannt als Tennisarm. Unter Skifahrern sind Lumbalgien, also Schmerzen im unteren Rückenbereich, ein sehr weit verbreitetes Phänomen. Auch der Laufsport birgt aufgrund der wiederholten Belastung der Bandscheiben und Wirbelgelenke ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Rückenschmerzen. Darüber hinaus leiden etwa 30% der Laufsportler an Achillessehnenproblemen; es wird sogar geschätzt, dass leidenschaftliche Läufer ein 31-mal höheres Risiko eingehen, an einer Sehnenentzündung zu erkranken, als Menschen gleichen Alters, die diesen Sport nicht praktizieren. Bei anderen Sportarten, wie z.B. Volleyball und Basketball, besteht hingegen ein erhöhtes Risiko für Entzündungen der Kniescheibensehne.

Einige Vorsichtsmaßnahmen

Im Anschluss an eine Verletzung sollte der Sportler die Ausübung der betreffenden sportlichen Aktivität bis zu seiner vollständigen Genesung vermeiden. Zur Vermeidung von Trainingseinbußen können solche Übungen praktiziert werden, bei denen Belastungen und Schmerzen der betroffenen Stelle ausgeschlossen werden. Bei Wiederaufnahme des Trainings müssen Bewegungen, die den betroffenen Bereich einbeziehen, anfangs mit geringer Intensität durchgeführt werden, um eine schrittweise Stärkung der geschwächten Muskeln, Sehnen und Bänder zu erreichen.

Prävention

Einige Grundregeln sind zur Vorbeugung des Verletzungsrisikos bei sportlicher Betätigung hilfreich. Äußerst wichtig ist zweifellos die Erwärmung der Muskeln vor Beginn der Aktivität sowie eine Abkühlphase nach deren Beendigung.
Ebenso ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von großer Wichtigkeit, man sollte alle 15-30 Minuten etwa 120-240 ml zu sich nehmen. Ausdauersporttreibende (Marathon) sollten darauf achten, mineralhaltige Getränke zu sich zu nehmen. Zusätzliche Unterstützung kann durch eine angemessene Ausstattung geleistet werden: Durch richtiges Schuhwerk werden die Knöchel besser gestützt und das Tragen von Schutzhelmen kann schweren Verletzungen von Fahrradfahrern vorbeugen. Im Übrigen muss gesagt werden, dass konstante körperliche Aktivität an sich ein Hilfsmittel zur Prävention von Verletzungen darstellt, da trainierte Gewebe den Belastungen allgemein besser widerstehen. Eine weitere wichtige Empfehlung: Sofort aufhören, wenn ersten Anzeichen von Schmerzen verspürt werden. Es handelt sich dabei um ein Alarmsignal, das vor einem möglichen Schaden durch Überlastung warnt. Durch rechtzeitiges Abbrechen der Aktivität kann das Ausmaß der Schäden an Muskeln und Sehnen weitgehend begrenzt werden.

Arbeit

Verschiedene Tätigkeiten können Gesundheitsrisiken für den arbeitenden Menschen bergen. Zweifellos gehören Erkrankungen des Bewegungsapparates, einschließlich Rückenschmerzen, zu den häufigsten und wichtigsten gesundheitlichen Beeinträchtigungen der arbeitenden Bevölkerung.

Die Faktoren, die das Auftreten schmerzhafter Erkrankungen des Bewegungsapparats der Arbeitnehmer begünstigen, sind unterschiedlicher Natur. Einige von diesen sind auf persönliche Bedingungen des Einzelnen zurückzuführen, wie z.B. das Alter, Übergewicht, Raucherverhalten, die körperliche Konstitution sowie die individuelle Krankengeschichte. Eine wichtige Rolle spielen körperliche Faktoren, die Art der ausgeübten Arbeit, die auszuführenden Bewegungen und natürlich die Arbeitsumgebung selbst. So können sicherlich schmerzhafte Erkrankungen der Muskeln, Knochen und Gelenke durch das Ausführen von Bewegungen wie Heben, Tragen, Schieben oder Ziehen, durch repetitive Bewegungen oder das Einnehmen ungünstiger Körperhaltungen (Anheben der Arme über die Schultern, langes Stehen, usw.) begünstigt werden; auch andere physikalische Faktoren, wie das Ausgesetztsein gegenüber Vibrationen oder Kompression oder dauerhaftes Arbeiten in kalter Umgebung können zum Auftreten von Schmerzen beitragen.

Stark gefährdete Berufsgruppen

Die größte Gefahr eines Auftretens von Knochen-, Gelenk- oder Muskelschmerzen besteht für manuelle Arbeiter, und zwar mit einem altersbedingt zunehmenden Risiko.
Die Berufsgruppen mit der größten Erkrankungshäufigkeit sind zum Beispiel Landwirte, Fischer, Bauarbeiter, Zimmerleute, Fahrer, Krankenpfleger, Reinigungspersonal, Lastenträger. Es ist wichtig, einen angemessenen Informationsstand der Arbeitnehmer über die Risiken falscher Körperhaltung und mangelnder Erholung sowie über Vorbeugung gegen mögliche Gefahren zu gewährleisten, auch durch die Veranstaltung entsprechender Schulunge.

Vorbeugende Maßnahmen

Einige grundlegende Regeln können dazu beitragen, die mit bestimmten Körperhaltungen verbundenen Risiken zu vermeiden oder zumindest deren Auswirkungen auf ein Minimum zu reduzieren, beginnend bei der Planung der Arbeitsplätze. Von entscheidender Bedeutung sind die Anwendung ergonomischer Prinzipien sowie die Beteiligung der Arbeitnehmer an der Planungsphase der Arbeitsprozesse.
Eine besonders nützliche Maßnahme zum Schutz von Kopf, Nacken, Schultern und Rücken ist die Höhenanpassung des Arbeitsplatzes an der Art der ausgeübten Aktivität. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Höhenverstellbarkeit des Arbeitsplatzes, die Gewährleistung angemessener Sichtverhältnisse (Helligkeit, blend- und spiegelungsfreies Arbeiten, Objektgröße) sowie Arbeitsflächen mit einstellbarem Neigungswinkel, sodass Beugebewegungen des Halses vermieden werden. Ebenso wichtig ist das Vermeiden von Positionen, bei denen Arbeiten mit den Armen hinter oder neben dem Körperausgeführt oder bei denen die Arme über Schulternhöhe angehoben werden müssen. Eine sinnvolle Maßnahme beim Ausführen notwendiger Über-Kopf-Arbeiten ist der Einsatz von Stützvorrichtungen für Arme und Hände. Werkzeuge, die mit den Händen verwendet werden, müssen eine geeignete Form aufweisen, damit die Gelenke in nahezu neutraler Position verbleiben.
Für die Beine ist es wichtig, dass ausreichender Platz für die Füße zur Verfügung steht, damit der Arbeiter sich nicht beugen muss, um seine Tätigkeit auszuführen. Zweckmäßig ist eine Unterlage für die Füße. Es ist ratsam, einen ermüdungsfreien Fußboden (aus Gummi, Vinyl oder Holz) einzusetzen, der die Anstrengung des Arbeitens im Stehen und auf hartem Fußboden verringern hilft, zusätzlich ist es sinnvoll, am Arbeitsplatz über eine Sitzgelegenheit zu verfügen, um gelegentlich die Körperhaltung wechseln zu können.